Weltmusik und Welttanz in Selters

Konzert mit Sedaa brachte intensives Hörerlebnis

„Die Musik von Sedaa zaubert Bilder vom Hochland, der Steppe und von Weite in den Kopf“, meinte ein Besucher eines Konzertes in der katholischen Kirche Selters. Sedaa, das sind vier Musiker aus der Mongolei und dem Iran. Mit ihrer exotischen Klangwelt zwischen Orient und mongolischer Steppe brachten die vier „echte Weltmusik“ auf die Bühne, denn auch der westliche Einfluss aus Pop und Jazz war deutlich zu hören. Alte Gesangstechniken der nomadischen Vorfahren und nachgeahmte Laute vom Rauschen des Grases im Wind und von Pferden schufen einen Klangteppich, auf dem Soloinstrumente, wie die Pferdekopfgeige oder das Hackbrett ihren virtuosen Auftritt hatten.


„Sedaa“ bedeutet im Persischen Stimme. Ein passender Name, denn die Art des Singens ist etwas ganz Besonderes und entstammt der Tradition ihres Volkes. Da bringt ein Sänger mehrere Töne gleichzeitig hervor, und der Kehlgesang sowie der vibrierende, unglaublich tiefe Untertongesang waren intensive Hörerlebnisse. Mancher Gesang wurde bisweilen weniger als menschliche Stimme, sondern als Instrument wahrgenommen.

Den weltmusikalischen Charakter des Konzertes erweiterte die Tanzgruppe Bedouin Moon Tribe. Ihr Tanz im American Tribal-Style hat Einflüsse aus Nordafrika, dem mittleren Osten und sogar aus dem Flamenco. Zur Begeisterung der Besucher fügten sich Tanz und Musik weltumspannend zusammen.

Eigentlich sollte es ein Open-Air-Konzert in einem alten Steinbruch mit besonderer Lichtatmosphäre werden. Das Forum Selters hatte aber wegen des angekündigten Regens in die katholische Kirche eingeladen, und das war eine richtige Entscheidung, wie sich am Abend herausstellte. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch. Rund 150 Gäste ließen sich von der Musik begeistern.


Sedaa und Bedouin Moon Tribe